Beratung für die Pflege von Demenzkranken

Hilfe, wenn das Vergessen nicht aufhört

Unsere bewährte Online-Beratung unterstützt pflegende Angehörige von Demenzkranken dabei, Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig gut für sich selbst zu sorgen.
Schenken Sie sich selbst die Aufmerksamkeit, die Sie verdienen.

Was ist Demenz?

Demenz” ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die das menschliche Gehirn beeinträchtigen. Der Name leitet sich ab vom lateinischen „de-mentia“, d.h. „ohne Verstand“.

Demenz entsteht durch Schäden im Gehirn, die die Kommunikation zwischen den Nervenzellen beeinträchtigen. Diese Schäden können durch Proteinablagerungen oder Veränderungen der Blutgefäße verursacht werden und führen zu Gedächtnisverlust, Problemen mit dem Denken und der Sprache sowie Verhaltensänderungen.

Woran erkennt man Demenz? / Anzeichen

Es gibt Situationen im Alltag, die plötzlich anders erscheinen lassen und Fragen aufwerfen.

    • Warum versteht mein Freund mich nicht mehr? Sollte sein Gehör überprüft werden?
    • Kann er möglicherweise nicht mehr richtig lesen und benötigt eine neue Brille?
    • Warum hat sie vergessen, die Tür zu schließen?
    • Weshalb nimmt sie plötzlich einen anderen Weg?

Diese und ähnliche Veränderungen können erste Anzeichen für eine Demenzerkrankung sein und sollten ernst genommen werden.

Die Diagnose Demenz kann nur ein Arzt stellen. Er sagt Ihnen auch, um welche Art der Demenz es sich handelt.

Wie wirkt sich Demenz auf das Verhalten aus?
Regeln im Umgang mit Demenzkranken

Die Pflege von Demenzkranken zu Hause kann eine große Herausforderung sein.
Versuchen Sie, einfühlsam zu reagieren und die Bedürfnisse des Demenzkranken zu verstehen. Hier sind einige Tipps, wie man mit diesen Situationen umgehen kann:

Unruhe

Demenzkranke zeigen oft Unruhe als Ausdruck von Desorientierung und Unsicherheit. Dies kann sich auch körperlich bemerkbar machen.

Versuchen Sie, Ruhe und Sicherheit zu geben. Ein ruhiges und unterstützendes Umfeld kann dazu beitragen, die Unruhe des Kranken zu lindern.

Aggressivität

Aggressives Verhalten bei Demenzkranken entsteht oft aus Verwirrung und Frustration. Sie wissen nicht mehr, wo sie sich befinden, oder erkennen Sie oder die Pflegeperson nicht. In solchen Momenten können sie überfordert sein und mit Aggressivität reagieren.

Für die Pflegenden ist es wichtig, mit Empathie die Gründe der Aggression zu verstehen. Verständnis und Geduld können Sie dazu beitragen, die Aggressivität zu reduzieren und dem Kranken zu helfen.

Bewegungsdrang

Der Bewegungsdrang bei Demenzkranken spiegelt oft ihr Bedürfnis nach körperlicher Aktivität wider. Bewegung kann ihnen helfen, sich zu beruhigen und zu entspannen.

Bieten Sie Bewegungsmöglichkeiten an, wie zum Beispiel Spaziergänge im Freien oder leichte körperliche Übungen, um ihr Bedürfnis nach Aktivität zu fördern. Durch regelmäßige Bewegung können Sie dazu beitragen, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu unterstützen und ihr Wohlbefinden zu steigern.

Weglaufen

Das Weglaufen von Demenzkranken kann darauf hindeuten, dass sie ihrem Bewegungsdrang nachkommen möchten oder nach etwas Vertrautem suchen, zum Beispiel ihr Zuhause in ihrer Kindheit. Weglaufen bedeutet eher, dass der Kranke zu etwas hinlaufen möchte.

Reagieren Sie einfühlsam und sorgen Sie für die Sicherheit des Erkrankten. z. B. Audio-Signale, wenn er die vertraute Umgebung verlässt.

Praktische Tipps

Gedächtnisstützen

Orientierungssysteme

Puzzles, Gedächtnisspiele

Bewegungsgeräte

Häuslicher Umbau

Badumbau

Treppenlift

Rampen

Sicherheitssysteme

Türalarme

Abschaltautomatismen

GPS-Tracker

Bekleidung

Unterbekleidung

Rollstuhlkleidung

Kleidung, leicht zugänglich für medizinische Behandlung

Pflegestützpunkte

Pflegestützpunkte sind an vielen Orten in Deutschland zu finden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegestützpunkte suchen mit Ihnen nach passenden Pflege- und Unterstützungsangeboten und helfen Ihnen bei der Organisation der Pflege.

Zudem können Sie hier Informationen zu finanziellen und rechtlichen Fragen erhalten, z. B. zur Beantragung von Leistungen aus der Pflegeversicherung oder Übernahme der Betreuung des Demenzkranken.

Hier finden Sie Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe.

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. bietet umfassende Unterstützung und Beratung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz, einschließlich Informationen zu rechtlichen und finanziellen Aspekten.

Demenz-Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen sind eine wertvolle Unterstützung für pflegende Angehörige. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann helfen, sich verstanden zu fühlen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Auch Online-Treffen per Zoom sind eine gute Möglichkeit zum Austausch.

In Berlin finden Sie passende Selbsthilfegruppen im Online-Portal der SEKIS.

Soziale Medien

In geeigneten Gruppen in Sozialen Medien (Facebook, WhatsApp, etc.) können Sie sich mit anderen Angehörigen austauschen, Tipps und Erfahrungen teilen und sich gegenseitig emotional unterstützen.

Unsere Empfehlung: Schaffen Sie persönliche Klarheit / Selbstfürsorge

Wie ein Blitzschlag trifft es Sie: Sie haben die Diagnose Demenz für Ihren Freund / Ihren Partner / Ihren Angehörigen erhalten

Sie sehen sich mit einer Vielzahl von Fragen und Zweifeln konfrontiert und fragen sich:

    • Wie fühle ich mich mit dieser Diagnose?
    • Welche Probleme kommen auf mich zu?
    • Will ich die Probleme stemmen? Bin ich stark genug?
    • Wenn ja, wie? Wo finde ich Hilfe?

Pflegende Angehörige sollten sich nicht scheuen, um Hilfe zu bitten und Unterstützung anzunehmen. Es ist keine Schwäche, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, sondern ein Zeichen von Stärke, Verantwortungsbewusstsein und Selbstfürsorge..

Entscheidend wichtig ist auch, dass Sie auch auf sich selbst achten und sich nicht vernachlässigen.

Selbstfürsorge ist keine Selbstsucht, sondern notwendig, um langfristig gesund zu bleiben.
Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen, um neue Energie zu tanken und sich um ihre eigene Gesundheit zu kümmern.  Denken Sie daran, auch Sie als Pflegeperson verdienen Unterstützung und Fürsorge. Familie und Freunde können eine wichtige Unterstützung für Pflegepersonen sein. Versuchen Sie, ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen, um die Belastung der Pflege zu teilen. Emotionale Unterstützung spielt eine entscheidende Rolle, damit Sie als Betreuer diese wichtige Aufgabe weiter ausführen können.