Beratung für Pflegende Angehörige

Finden Sie Pflegeberatung und Unterstützung in Ihrer Nähe

Diese Online-Pflegeberatung unterstützt pflegende Angehörige dabei, die Herausforderungen der häuslichen Pflege zu meistern und gleichzeitig gut für sich selbst zu sorgen.
Schenken Sie sich die Aufmerksamkeit, die Sie als pflegende Angehörige verdienen.

Beratung für pflegende Angehörige

 

Beratung

Plötzlich Pflegeperson – Was nun?

Es trifft viele unerwartet: Ein geliebter Mensch wird pflegebedürftig, und auf einmal tragen Sie die Verantwortung für seine Versorgung zu Hause. Dieses Gefühl der Überforderung ist ganz normal – als pflegende Angehörige fühlen Sie sich vielleicht unsicher, hilflos oder sogar erschöpft. Eine gute Pflegeberatung kann Ihnen in dieser Situation Orientierung und Unterstützung geben.

Hier haben wir eine Übersicht über Unterstützungsangebote für Sie zusammengestellt. Klicken Sie auf die folgenden Punkte, um direkt dahin zu gelangen.

Pflegehilfsmittel / E-Book

Ihr Alltag wird immer mühsamer, weil Ihr lieber Angehöriger immer neue körperliche, psychische oder neurologische Schwierigkeiten bekommt. Diese Herausforderungen in der häuslichen Pflege können überwältigend sein und erfordern oft eine Anpassung der bisherigen Pflege.
In vielen Fällen gibt es Hilfsmittel, die den täglichen Stress erleichtern, für Sie, die/den Pflegenden, und für Ihren Liebsten.

Die Auswahl des richtigen Pflegehilfsmittels kann jedoch eine Herausforderung sein. Basierend auf langjähriger Erfahrung in der häuslichen Pflege haben wir daher für Sie einen verständlichen Ratgeber über Pflegehilfsmittel zusammengestellt.

Dieser Ratgeber deckt alles ab – von Mobilitätshilfen wie Rollatoren über Alltagshilfen wie Greif- und Esshilfen bis hin zu spezieller Bekleidung wie die saba Pflegewäsche, die im Vorderteil geteilt ist und das An- und Ausziehen erleichtert.

Mit diesem E-Book erhalten Sie wertvolle Tipps zur Auswahl und Anwendung von Pflegehilfsmitteln, die den Alltag für Sie und Ihren pflegebedürftigen Angehörigen erheblich erleichtern können. Pflegehilfsmittel sind essenziell, um die Lebensqualität zu verbessern und die Pflege zu Hause effizienter und sicherer zu gestalten.

 

 

Hier geht’s zum E-Book über Pflegehilfsmittel

 

 

Doch bevor Sie sich vollständig in die Pflege stürzen, ist es entscheidend, einen Moment innezuhalten und an sich selbst zu denken.

Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden sind als pflegende Angehörige genauso wichtig wie die gute Versorgung Ihres Liebsten.

Ohne Ihre Kraft und Stabilität können Sie langfristig keine gute Pflege leisten. Es ist in Ordnung, sich überfordert zu fühlen, und es ist absolut notwendig, frühzeitig Hilfe zu suchen. Eine einfühlsame Pflegeberatung kann Ihnen dabei helfen, den richtigen Weg zu finden – von praktischen Tipps, wie Sie die häusliche Pflege organisieren, bis hin zu emotionaler und psychologischer Unterstützung.

Denken Sie daran: Nur wenn es Ihnen gut geht, können Sie auch für den Menschen, der Ihnen am Herzen liegt, da sein. Selbstfürsorge ist keine Schwäche, sondern der Schlüssel dazu, auf Dauer stark und belastbar zu bleiben – gerade für pflegende Angehörige, die täglich so viel leisten. 

    Beratung für spezielle Erkrankungen finden Sie hier:

    Wenn Sie pflegebedürftig sind oder einen Angehörigen zu Hause pflegen, haben Sie nach § 7a des Sozialgesetzbuches XI Anspruch auf eine individuelle Pflegeberatung. Als pflegende Angehörige erhalten Sie dort persönliche Unterstützung durch qualifizierte Pflegeberater, die eine spezialisierte Ausbildung haben und Ihnen helfen, passende Sozialleistungen, Entlastungsangebote und Pflegehilfsmittel zu finden und zu nutzen.

    Nehmen Sie dieses Recht unbedingt wahr!

    Vor der ersten Pflegeberatung benennt Ihre Pflegekasse eine für Sie zuständige Pflegeberatungsperson, häufig in sogenannten Pflegestützpunkten.

    Sie können sich aber auch an unabhängige Beratungsstellen Ihrer Wahl wenden – einige wichtige Anlaufstellen haben wir im Folgenden für Sie aufgelistet.

    Pflegestützpunkte

    Pflegestützpunkte sind an vielen Orten in Deutschland zu finden. Kranken- und Pflegekassen richten sie auf Initiative der Bundesländer ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflegestützpunkte suchen gemeinsam mit Ihnen nach passenden Pflege- und Unterstützungsangeboten und helfen Ihnen bei der Organisation der häuslichen Pflege. Qualifizierte Pflegeberaterinnen und Pflegeberater haben eine spezialisierte Ausbildung, um mit Ihnen Ihren individuellen Hilfebedarf zu ermitteln und einen persönlichen Versorgungsplan zu erstellen.

    Zudem erhalten Sie hier wichtige Informationen zu finanziellen und rechtlichen Fragen – zum Beispiel zur Beantragung von Leistungen aus der Pflegeversicherung, zu Pflegegraden oder zur Erstellung einer Vorsorgevollmacht.

    Hier finden Sie Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe.

     

    Kommunale Pflegeberatung

    Viele Städte und Gemeinden bieten eine kostenlose Pflegeberatung für pflegende Angehörige an. Diese kommunalen Beratungsstellen helfen Ihnen, sich im „Dschungel“ der Pflegeangebote zurechtzufinden und unterstützen Sie bei der Antragstellung für Leistungen der Pflegeversicherung.

      • Wo zu finden?: Die Pflegeberatung findet oft in den Sozial- oder Bürgerämtern statt. Auf den Websites Ihrer Stadt oder Gemeinde finden Sie Kontaktdaten und Informationen zu Sprechzeiten.
      • Art der Beratung: In der Regel wird eine persönliche Beratung vor Ort angeboten, oft ergänzt durch telefonische oder schriftliche Unterstützung – hilfreich, wenn Sie stark in die häusliche Pflege eingebunden sind und wenig Zeit haben.

    Beratung durch Wohlfahrtsverbände

    Große Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Deutsches Rotes Kreuz oder Diakonie bieten ebenfalls eine umfassende Pflegeberatung für pflegebedürftige Menschen und pflegende Angehörige an. Dort erhalten Sie Unterstützung bei Fragen zur häuslichen Pflege, zu Entlastungsangeboten und zu Leistungen der Pflegeversicherung.

      • Wo zu finden?: Auf den Websites dieser Verbände können Sie über eine Postleitzahlensuche Beratungsstellen und Pflegeberatung in Ihrer Nähe finden. Oft sind dort auch direkte Ansprechpartner und Telefonnummern angegeben.
      • Art der Beratung: Die Beratung erfolgt je nach Einrichtung persönlich vor Ort, telefonisch und teilweise auch online. Viele dieser Organisationen bieten zusätzlich spezielle Pflegekurse und Schulungen für pflegende Angehörige an, in denen Sie praktische Pflegetechniken und Tipps für den Alltag zu Hause erlernen können.

     

    Pflegeberatung der Pflegekassen

    Auch die Pflegekassen (bei der jeweiligen Krankenkasse angesiedelt) sind gesetzlich verpflichtet, eine Pflegeberatung anzubieten. Diese Beratung richtet sich in erster Linie an Versicherte mit (drohender) Pflegebedürftigkeit und an deren pflegende Angehörige. Dort erhalten Sie Unterstützung, wenn Sie einen Pflegegrad beantragen möchten, Fragen zu Pflegegeld oder Sachleistungen haben oder Entlastungsangebote suchen.

    • Wo zu finden? Auf der Website Ihrer Krankenkasse finden Sie Informationen zur Pflegeberatung nach § 7a SGB XI. In der Regel können Sie telefonisch einen Termin für eine Beratung vereinbaren oder eine Pflegeberatung zu Hause anfragen. Viele Kassen bieten auch zentrale Hotlines speziell für pflegende Angehörige an.
    • Art der Beratung
      Die Pflegeberatung der Pflegekassen erfolgt je nach Angebot vor Ort in Geschäftsstellen, telefonisch oder online. Sie wird von speziell geschulten Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern durchgeführt, die mit Ihnen gemeinsam den individuellen Hilfebedarf klären und passende Leistungen der Pflegeversicherung sowie weitere Unterstützungsangebote aufzeigen.

     

    Fachgruppen und Selbsthilfeorganisationen

    Für viele häufig auftretende Erkrankungen gibt es spezialisierte Fachgruppen und Selbsthilfeorganisationen, die Beratung, Austausch und praktische Unterstützung anbieten. Diese Organisationen sind oft eng mit der Forschung vernetzt. So erhalten Sie dort nicht nur alltagsnahe Tipps für die häusliche Pflege, sondern auch aktuelle Informationen zu neuen Therapieformen und medizinischen Entwicklungen.

    Gerade als pflegende Angehörige können Sie hier wertvolle Hinweise zur Pflege, zum Umgang mit der Erkrankung und zu Entlastungsangeboten finden, zum Beispiel bei:

    • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. – Information, Beratung und Unterstützung bei Demenz und Alzheimer

    • Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. – Hilfe und Austausch für Menschen mit Rheuma und ihre Angehörigen

    • DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.) – Beratung und Angebote rund um MS

    • DSG (Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft e.V.) – Informationen und Unterstützung nach einem Schlaganfall

    Diese Fachgruppen ergänzen die klassische Pflegeberatung und können Ihnen als pflegende Angehörige helfen, besser zu verstehen, was die Krankheit mit Ihrem Liebsten macht – und wie sie Sie im Alltag gezielt unterstützen können.

     

    Selbsthilfegruppen

    Selbsthilfegruppen sind eine wertvolle Unterstützung für pflegende Angehörige. Der Austausch mit Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, kann helfen, sich verstanden zu fühlen, Sorgen auszusprechen und neue Perspektiven zu gewinnen. Häufig gibt es Selbsthilfegruppen zu speziellen Erkrankungen – zum Beispiel für Angehörige von Menschen mit Demenz, Rheuma, Multiple Sklerose oder nach einem Schlaganfall.

    Auch Online-Treffen, zum Beispiel per Zoom, sind eine gute Möglichkeit zum Austausch, besonders wenn Sie durch die häusliche Pflege stark eingebunden sind.

    In Berlin finden Sie passende Selbsthilfegruppen im Online-Portal der SEKIS, einer Einrichtung von SELKO – Verein zur Förderung von Selbsthilfe Kontaktstellen e. V.

    Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe finden Sie, indem Sie in Ihrem Browser die Stichworte
    „Selbsthilfegruppe“ oder „Selbsthilfe“, zusammen mit „pflegende Angehörige“ und Ihrer Postleitzahl oder Ihrem Wohnort, eingeben. So werden Sie schnell auf regionale Angebote aufmerksam.

    Soziale Medien

    In geeigneten Gruppen in sozialen Medien (z. B. Facebook, WhatsApp oder speziellen Foren) können Sie sich mit anderen pflegenden Angehörigen austauschen, Fragen stellen, Tipps und Erfahrungen teilen und sich gegenseitig emotional unterstützen.

    Gerade wenn Sie stark in die häusliche Pflege eingebunden sind und wenig Zeit für Treffen vor Ort haben, können Online-Gruppen eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Pflegeberatung und zu Selbsthilfegruppen sein.

     

    Weiterführende Informationen

    Pflegeberatung Online
    Neben den traditionellen Beratungsstellen gibt es auch zahlreiche Angebote für Online-Pflegeberatung. Diese Form der Pflegeberatung für pflegende Angehörige bietet viel Flexibilität und ist oft rund um die Uhr verfügbar. Sie können sich bequem von zu Hause aus informieren, Fragen zur häuslichen Pflege stellen und sich digital beraten lassen – zum Beispiel in der Online-Beratung des Bundesministeriums für Gesundheit.
    Klicken Sie hier.

    Buch-Empfehlung
    Gerade erschienen ist der Ratgeber der Stiftung Warentest für pflegende Angehörige: Marina Engler, „SOFORTHILFE IM PFLEGEFALL“.
    Das Buch bietet verständliche Informationen und praktische Tipps für den Einstieg in die Pflege und kann eine gute Ergänzung zur persönlichen Pflegeberatung sein.

     

    Bei der herausfordernden Pflege eines geliebten Menschen kann man als pflegende Angehörige immer wieder an die eigenen Grenzen kommen. Daher sollte jede Pflegeperson regelmäßige Auszeiten erhalten. Diese Pausen sind wichtig für Ihre eigene Erholung, damit Sie wieder genug Kraft und Freude für den anstrengenden Pflegealltag finden.

    Um pflegende Angehörige zu entlasten, stehen verschiedene Einrichtungen und Angebote zur Verfügung, die zeitweise die Betreuung Ihres pflegebedürftigen Angehörigen übernehmen können.

     

      Begleitdienste

      Viele Organisationen bieten wertvolle begleitende Dienste und Entlastungsangebote an, die speziell darauf ausgerichtet sind, pflegende Angehörige in der häuslichen Pflege zu entlasten. Geschulte Betreuer stehen bereit, um Ihnen eine wohlverdiente Pause vom Pflegealltag zu ermöglichen, sei es in den eigenen vier Wänden oder bei Aktivitäten außerhalb. Nutzen Sie diese Unterstützung, um neue Energie zu tanken.

      Tipp: Informieren Sie sich bei örtlichen Pflegeorganisationen über die verfügbaren begleitenden Dienste für pflegende Angehörige und planen Sie regelmäßige Auszeiten für sich selbst ein.

       

      Ambulante Pflegedienste

      Die Pflege eines geliebten Menschen zu Hause kann sehr herausfordernd und zeitaufwändig sein. Ambulante Pflegedienste bieten hier wertvolle Unterstützung und Entlastung für pflegende Angehörige. Geschulte Fachkräfte übernehmen Aufgaben wie Waschen, Hausarbeit, An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen und vieles mehr. So können Sie sich auf Ihre eigenen Bedürfnisse konzentrieren und die Balance zwischen häuslicher Pflege und eigenem Wohlbefinden besser halten. Zögern Sie nicht, die Hilfe zu nutzen, die Sie brauchen.

       

      Tagespflege

      Tagespflegeeinrichtungen können Oasen der Entlastung für pflegende Angehörige sein. Hier erhalten ältere oder gesundheitlich eingeschränkte Menschen in einer sicheren und liebevollen Umgebung professionelle Betreuung. Ob für ein paar Stunden oder den ganzen Tag – Ihre Liebsten sind in guten Händen, während Sie sich eine dringend benötigte Pause vom Pflegealltag gönnen oder anderen Verpflichtungen nachgehen. Oft wird sogar der Transport organisiert.

      Nutzen Sie dieses Entlastungsangebot, um neue Kraft zu schöpfen und weiterhin stark für Ihre Liebsten da zu sein.

       

      Kurzzeitpflege / Verhinderungspflege

      Kurzzeitpflege

      Kurzzeitpflegeeinrichtungen bieten vorübergehende vollstationäre Betreuung für ältere, gesundheitlich eingeschränkte oder pflegebedürftige Angehörige an. Dort erhalten sie umfassende Pflege, medizinische Betreuung und können an Freizeitangeboten teilnehmen. Diese Option ist ideal, wenn Sie als Hauptpflegeperson krank sind oder eine Auszeit benötigen. Kurzzeitpflege entlastet pflegende Angehörige in der häuslichen Pflege und gibt Ihnen die Sicherheit, dass Ihre Lieben gut versorgt sind.

      Verhinderungspflege

      Verhinderungspflege ermöglicht es, dass eine oder mehrere Ersatzpflegepersonen die Betreuung Ihrer Angehörigen übernehmen. Diese Pflegeform ist flexibel und kann von professionellen Pflegediensten oder Privatpersonen geleistet werden. Sie eignet sich für kurzfristige Situationen wie Krankheit oder berufliche Verpflichtungen. Während der Verhinderungspflege erhalten Ihre Angehörigen die notwendige Pflege in ihrer gewohnten Umgebung, was Ihnen als pflegende Person ermöglicht, neue Kraft zu schöpfen und eine Pause vom Pflegealltag einzulegen.

       

      Vollzeitpflege

      Wenn Ihre Liebsten dauerhafte Unterstützung und Pflege benötigen, kommen Vollzeitpflegedienste in Betracht. Diese umfassen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung (Vollzeitpflege), entweder in Pflegeeinrichtungen oder bei Ihnen zu Hause in der häuslichen Pflege. Möglichkeiten:

      Vollstationäre Pflege
      Bei dieser Option leben Ihre Angehörigen in einer Pflegeeinrichtung (Pflegeheim), wo sie rund um die Uhr betreut werden. Hier kümmern sich professionelle Pflegekräfte um alle ihre Bedürfnisse und bieten Unterhalt und soziale Aktivitäten an.

      24-Stunden-Betreuung zu Hause
      Wenn Ihre Liebsten in ihrer gewohnten Umgebung bleiben sollen, kann eine 24-Stunden-Betreuung / 24-Stunden-Pflege zu Hause eine gute Lösung sein. In Deutschland wird diese Art der Pflege oft von osteuropäischen Pflegekräften geleistet. Diese Pflegekräfte wohnen bei Ihnen und sorgen dafür, dass Ihre Angehörigen jederzeit die nötige Unterstützung und Pflege erhalten. In der Regel bleiben sie für etwa drei Monate und kehren dann in ihre Heimat zurück. Sie können jedoch für spätere Zeiträume wieder gebucht werden, sodass eine kontinuierliche Betreuung sichergestellt ist.

      Pflege-WG

      In einer Pflege-Wohngemeinschaft (Pflege-WG) leben mehrere pflegebedürftige Menschen zusammen und teilen sich die Betreuung durch ein professionelles Pflegeteam. Diese Option bietet eine familiäre Atmosphäre und fördert soziale Kontakte, während gleichzeitig eine umfassende Pflege gewährleistet wird.

      Die Entscheidung für eine dieser Möglichkeiten der Vollzeitpflege fällt Ihnen als pflegende Angehörige vermutlich nicht leicht. Informieren Sie sich daher gut, um die beste Wahl für Ihre Angehörigen und sich selbst zu treffen.

       

      Pflegende Angehörige müssen sich nicht nur um die Betreuung ihrer Liebsten kümmern, sondern auch um die finanzielle Unterstützung, die Pflegekosten und die rechtlichen Aspekte der Pflegeversicherung.

      Hier sind die wichtigsten Informationen zu den finanziellen Aspekten und den Leistungen der Pflegeversicherung.

       

      Die verschiedenen Pflegeversicherungsleistungen

      Pflegeversicherungen bieten unterschiedliche Leistungen für pflegebedürftige Menschen und pflegende Angehörige, die auf den Pflegegrad des Betroffenen abgestimmt sind.
      Diese Leistungen beinhalten:

      Pflegegeld
      wird für die Pflege im häuslichen Umfeld ausgezahlt und wird meist an die pflegende Angehörigen weitergegeben. Diese Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung steht zur freien Verfügung und unterstützt die häusliche Pflege durch Angehörige.

      Pflegesachleistungen
      Diese Leistungen werden als Zuschuss zu den Kosten für professionelle Pflegedienste gezahlt, z. B. ambulante Pflegedienste oder Tagespflege. Pflegesachleistungen sind wichtig, wenn Sie Unterstützung durch einen ambulanten Dienst in der häuslichen Pflege nutzen möchten.

      Entlastungsleistungen
      Bis zu 125 Euro monatlich (Entlastungsbetrag) zahlt die Pflegekasse für haushaltsnahe Dienstleistungen und Betreuungsangebote, die pflegende Angehörige entlasten, z. B. Begleitdienste, Alltagsbegleitung oder andere Entlastungsangebote in der häuslichen Pflege.

      Kurzzeitpflege / Verhinderungspflege
      bei vorübergehender Pflegebedürftigkeit von pflegenden Angehörigen oder wenn sie eine Auszeit brauchen, können bis zu acht Wochen pro Jahr in einer stationären Kurzzeitpflege-Einrichtung finanziert werden. Auch die Verhinderungspflege unterstützt, wenn die Hauptpflegeperson vorübergehend ausfällt. Siehe auch Kurzzeitpflege.

       

      Pflegegrade / MDK

      Früher wurde die Pflegebedürftigkeit in sogenannten Pflegestufen beurteilt.

      Inzwischen wurden Pflegegrade eingeführt und berücksichtigen nun nicht nur körperliche, sondern auch kognitive und psychische Beeinträchtigungen. Sie sollen den Pflegebedarf eines Menschen individuell erfassen. Entsprechend den Pflegegraden können für Pflegeleistungen und nötige Pflegehilfsmittel Gelder und Leistungender Pflegeversicherung beantragt werden.

      Die Einordnung der Pflegegrade erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), der den Grad der Selbstständigkeit in sechs verschiedenen Bereichen des Lebens beurteilt. Das sind Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Probleme, Selbstversorgung, Bewältigung von krankheits- und therapiebedingten Belastungen, Alltagsleben und soziale Kontakte.

      Im Einzelnen wird geprüft, ob die Selbstständigkeit gering, erheblich, schwer oder schwerst eingeschränkt ist und ob darüber hinaus die Pflege besondere Anforderungen erfordert. Aus dieser Einstufung ergibt sich der Pflegegrad zwischen 1 und 5. Diese Einstufung ist die Grundlage, um einen Pflegegrad zu erhalten und passende Leistungen der Pflegeversicherung zu nutzen.

      Der MDK kommt ins Haus, um die Pflegebedürftigkeit zu beurteilen. Sie sollten sich sorgfältig auf diese Begegnung vorbereiten. Führen Sie am besten eine Woche lang ein Pflegetagebuch, in dem Sie genau erfassen, welche Hilfen Sie dem Kranken gegeben haben, damit er seinen Tagesablauf bewältigen konnte.

       

      Häuslicher Umbau

      Mit fortschreitender Erkrankung sollten Sie über Umbauten im oder am Haus oder Wohnung nachdenken, z.B. über barrierefreie Zugänge, Treppenausgleich (Lift oder Rampe), Badanpassungen, Schwellenbeseitigung oder -ausgleich. Solche barrierefreien, altersgerechten Umbauten erleichtern die häusliche Pflege und den Alltag für pflegebedürftige Menschen und pflegende Angehörige. Dafür gibt es verschiedene Unterstützungs- oder Finanzierungsmöglichkeiten. Hier sind einige der wichtigsten Optionen, die pflegende Angehörige kennen sollten.

      Pflegekassen-Zuschüsse
      Die Pflegeversicherung bietet finanzielle Unterstützung für sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahmen. Dies sind bauliche Anpassungen, die das Leben im häuslichen Umfeld erleichtern. Für Personen mit einem Pflegegrad (1 bis 5) kann ein Zuschuss von bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme gewährt werden. Leben mehrere pflegebedürftige Personen in einem Haushalt, kann der Zuschuss auf bis zu 16.000 Euro erhöht werden. Wichtig: Der Antrag muss vor Beginn der Arbeiten gestellt werden.

      KfW-Förderprogramme
      Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Programme für altersgerechten und barrierefreien Umbau an.
      Zuschuss 455-B
      Hierbei handelt es sich um einen Zuschuss für Einzelmaßnahmen zur Barrierereduzierung, wie etwa die Anpassung von Bädern oder den Einbau von Treppenliften.
      Kredit 159
      Dieser zinsgünstige Kredit fördert ebenfalls barrierefreie Umbauten, ist jedoch eine Alternative zum Zuschuss 455-B. Beide Programme können Sie nicht kombiniert nutzen, dagegen können Sie aber außer einer dieser Fördermöglichkeiten auch einen Zuschuss von der Pflegekasse beantragen.

      Weitere Fördermöglichkeiten
      Zusätzlich zu den Zuschüssen der Pflegekassen und der KfW gibt es auch Förderprogramme auf Landes- oder Kommunalebene. Diese unterstützen beispielsweise den Einbau von Treppenliften oder den Umbau von Bädern. Je nach Wohnort können Zuschüsse und Kredite variieren, daher empfiehlt es sich, bei den örtlichen Baubehörden nachzufragen.

      Nehmen Sie auch die Unterstützung von Pflegeberatern und anderen Experten bei der Beantragung von Fördermitteln in Anspruch. Sie helfen dabei, die geeigneten Maßnahmen zu identifizieren und die notwendigen Anträge bei den zuständigen Stellen einzureichen. Eine rechtzeitige Beratung kann sicherstellen, dass keine finanziellen Unterstützungen ür den barrierefreien, altersgerechten Umbauübersehen werden.

       

      Kosten für Vollzeitpflege

      Für die Kosten bei Vollzeitpflege sind die jeweiligen Pflegeformen entscheidend.

      Vollstationäre Pflege
      Ist Ihr Angehöriger in einem stationären Heim untergebracht, so kommt die Pflegekasse nur für Pflegeleistungen und Sachpflege auf. Die weiteren Kosten wie Unterkunft und Verpflegung müssen selbst übernommen werden.
      Es kann sein, dass das Sozialamt Zuschüsse gewähren muss. Seit Januar 2022 übernimmt der Staat einen Teil der Pflegekosten, abhängig von der Verweildauer im Pflegeheim.

      24-Stunden-Betreuung zu Hause
      Hier übernehmen meist ausländische Pflegekräfte die Betreuung bei freier Unterkunft und Verpflegung. Dafür erhalten sie ein Honorar von Ihnen. Dabei müssen Sie das deutsche Arbeitsrecht beachten.
      Für die Pflege zahlt die Pflegekasse an den Kranken Entlastungsgeld und Sachleistungen. Unter Umständen kann auch das Budget für Verhinderungspflege genutzt werden.

      Pflege-WG
      Bei dieser Pflegeform ist ein Pflegedienst ganztägig vor Ort. Jeder Bewohner kann die Zuschüsse der Pflegekasse in Anspruch nehmen als lebte er zu Hause.

       

      Wichtiger Hinweis

      Der Inhalt dieser Seite ist sorgfältig recherchiert, aber kein medizinischer Ratgeber. Wenn Sie gesundheitliche Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Therapeuten.